Island

Island, das Land aus Feuer und Eis. So wird es zumindest immer wieder beschrieben. All die Erfahrungsberichte und Fotos im Internet sind zu schön, um das Land nicht einmal auf eigene Faust zu erkunden. Deshalb ist Island das erste Land, das ich während meines Gap Year besuche. Island ist ein Land der Kontraste und ein Highlight folgt dem nächsten. Die endlos langen Straßen durch unangetastete Natur machen das Abenteuer perfekt. 

Meine Reise durch island

Neben den vielen schönen Bildern, die man immer aus Island sieht, hört man auch immer wieder wie teuer eine Reise durch das Land ist. Eine schnelle Recherche hat diese Berichte auf jeden Fall bestätigt. Vor allem die Unterkünfte und der Transport hätten meine Reisebudget um ein vielfaches gesprengt. Daher brauchte ich einen anderen Plan, als den typischen Roadtrip mit Leihwagen. Mein Plan B sah folgendermaßen aus: mit dem Fahrrad einmal über die Ringstraße und die Nächte würde ich im Zelt auf Campingplätzen schlafen. Die Route hat sich noch einige Male geändert, aber mein Gravelbike und mein Zelt sollten meine wichtigsten Begleiter auf dieser Reise werden. 

Kleiner Disclaimer: Ich habe während meiner sechs-wöchigen Radreise durch Island lange nicht alles gesehen. Ich habe den ganzen Osten und einen Großteil im Norden und im Süden nicht geschafft. Eines Tages werde ich den Teil noch nachholen, dann wieder mit dem Rad;)

Meine Route

Anreise

Island erreicht man entweder mit dem Flugzeug oder der Fähre. Die Überfahrt startet in Norddänemark und nach einem halbtägigen Stopp auf den Färöer-Inseln legt man nach etwa 2,5 Tagen im Osten von Island an. Mit dem Flugzeug dauert es nicht ganz so lange, ein Flug ab Deutschland dauert zwischen drei bis vier Stunden. Der größte Flughafen auf Island ist Keflavík und liegt 50 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Reykjavik. Es gibt einige kleine Flugplätze überall auf Island, die von Keflavík aus angeflogen werden. 

Highlights

Island bietet einzigartige Natur und ist auf kleiner Fläche unglaublich divers. Egal wo man in Island ist, man sieht fast immer einen Gletscher, zumindest in der  Ferne. Die vielen Geothermal-Gebiete sehen aus wie aus einer anderen Welt. Die Küstenabschnitte sind mal rau, mal geprägt von Stränden. Die Wasserfälle gehören zu den imposantesten weltweit. Und überall findet man Lava, in diversen Formen und Farben. Und wer genau hinschaut, kann ab und zu auch Wald finden, auch wenn nur knapp zwei Prozent der Fläche Islands bewaldet sind. Mein absolutes landschaftliches Highlight ist der Kerlingafjöll.

Wasserfälle

1)Brúarfoss: ist ein kleiner Wasserfall, nur etwa fünf Meter hoch. Für mich war es der erste Wasserfall, den ich in Island gesehen habe und vielleicht bleibt er deswegen so gut in Erinnerung. Aber auch wenn es nicht der erste auf deiner Reise ist, ein Besuch lohnt sich. Das hellblaue Wasser bildet einen wunderschönen Kontrast zu dem schwarzen Gestein, über das es in zwei Stufen fällt. Zu dem Wasserfall kommt man entweder über eine ca. drei Kilometer lange Wanderung flussaufwärts ode über einen kurzen Weg, der von einem kostenpflichtigen Parkplatz abgeht.

2) Dynjandi: einer der klassischen Wasserfälle aus dem Touristenguide und eins der größten Highlights in den Westfjorden. Der Weg zum Wasserfall dauert etwa 15 Minuten. Auf dem Weg zu dem 100 Meter hohen Wasserfall kommt man an fünf kleineren Wasserfällen vorbei, die das Gesamtbild perfekt machen. 

3) þórufoss: der 18 Meter hohe Wasserfall wird selten unter den schönsten Wasserfällen aufgeführt. Dabei liegt er in der Nähe des Golden Circles, im Osten des Sees Thingvallavatn. Ich bin nur durch Zufall auf ihn gestoßen, als ich eine Pause vom Radfahren machen wollte. Vielleicht hat er mir gerade deswegen so gut gefallen. Hier waren kaum andere Menschen. Von der Straße führt ein kurzer, aber steiler Weg bergab in eine Schlucht. Dort kann man wanderbar am Wasser sitzen und sogar baden. Den Game of Thrones“-Fans könnte der Wasserfall jedoch durchaus bekannt vorkommen: in der Serie ist der Wasserfall das Zuhause der Kinder des Waldes und die sechste Episode der vierten Staffel wurde unter anderem hier gedreht (als einer der Drache eine Ziege grillt)

Strände

Die bekanntesten Strände habe ich fast alle verpasst. Sie liegen an der Südküste und sind durch ihre schwarze Farbe berühmt. Einige von ihnen sind mit Eisbrocken bedeckt und erwecken so den Eindruck, als ob dort Diamanten am Strand liegen. 

  1. Der Rote Strand Rauðisandur: der zehn Kilometer lange Strand liegt im Südwesten der Westfjorde. Im Gegensatz zu den vielen schwarzen Stränden Islands fällt er durch seine eher rötliche Farbe auf. Außerdem sind hier eher weniger Touristen unterwegs. Bei Ebbe kann man Glück haben und hier Robben beobachten. Auch für True Crime Liebhaber ist der Starnd interessant. Die einzigen beiden Paare die hier Anfang des 19. Jahrhunderts gelebt haben, waren in eine Affäre verstrickt und töteten ihre Ehepartner. Ob das so stimmt, weiß ich nicht. Sie kamen jedenfalls nicht davon, sondern wurden angeblich zum Tode verurteilt. Bei der Abgeschiedenheit ist es ein Wunder, dass es überhaupt jemandem aufgefallen ist. Ein kleines Wort der Warnung: die Straße zum Strand ist nur etwas für schwindelfreie Menschen. Vor allem auf dem Rückweg geht es auf einer schmalen Schotter- und Sandstraßen steil bergauf. Hier schützen keine Leitplanken vor dem Abrutschen. 

2. Ytri Tunga: Ein weiterer nicht schwarzer Strand. Ytri Tunga ist vor allem für diejenigen ein gutes Ziel, die nicht allzu viel Zeit haben und Robben sehen möchten. Hier kann man fast immer Kegelrobben und Seehunde beobachten. Leider kommen die Robben auch mit den zugehörigen Touristen, die sich nicht immer alle an die Regeln halten. Der Parkplatz ist gebührenpflichtig (nicht für Fahrräder). Dort findet man auch Informationstafeln über die Tiere und Regeln zum korrekten Verhalten am Strand. Diese sind einleuchtend und nicht übertrieben. Zum Beispiel soll man nicht näher als 50 Meter an die Tiere herangehen, trotzdem wird diese Aufforderung oft missachtet. 

3. Viðey: so heißt eine kleine Insel direkt vor Reykjavík. Wer für einen Tag oder einen Nachmittag Stille und Ruhe sucht ist hier genau richtig. Die Insel hat viele kleine Strände und man kann direkt an der Felsküste sitzen und auf das Meer blicken. Zugegebenermaßen sind es nicht die schönsten Strände, aber wer direkt außerhalb von Reykjavík  ungestörte Natur genießen möchte, für den lohnt sich der Ausflug. Zwischen der Stadt und der Insel gibt eine Fährverbindung. 

Geothermal-Gebiete

Island ist berühmt für seine vulkanische Aktivität und die Geothermal-Gebiete. Überall findet man heiße Quellen, Schwefeldampf der aus dem Boden aufsteigt, Lavagebiete und ab und an bricht hier ein Vulkan aus. 

1.Kerlingafjöll: Mein absolutes Highlight der Reise mitten im Hochland. Die Lnandschaft hier kann ich nicht wirklich mit Worten beschreiben. Hier reihen sich Vulkane, Gletscher und heiße Quellen in allen erdenklichen Farben aneinander. Die Vulkane in der Gegend sind so genannte Tafelvulkane oder wie die Isländer sagen „Stapi“. Dabei handelt es sich um Vulkane mit einer relativ flachen und dafür breiten Oberfläche, die Hänge sind oft steil und gutes Schuhwerk lohnt sich hier. Diese besondere Form entsteht durch Lavaaustritt unter einem Gletscher. Die Eruption wird durch die darüber liegende Eisfläche abgebremst und die Lava muss sich darunter einen Weg zum Abfließen suchen.

2. Landmannalaugar: Ein Nationalpark und beliebtes Wandergebiet im Süden Islands. Die Berge bestehen aus Rhyolit, die in verschiedenen Farben schillern und in den Tälern findet man heiße Quellen aus denen Dampf steigt. Eine Wanderung durch und vor allem über die zerklüfteten Berge gibt es in diversen Schwierigkeitsstufen.

3. Gunnuhver

4. Seltún