Tag 27: Planänderung
Ich stehe früh auf, packe meine Sachen und gehe zum Frühstück, schließlich bin ich verabredet und mir wurde Kuchen zum Frühstück versprochen. Der ecuadorianische Philosoph hat nicht zu viel versprochen und es gibt Schokokuchen.
Danach geht es für mich los. Heute habe ich die Option der Ringstraße ca. 60-70 Kilometer zum nächsten Campingplatz zu folgen oder ich mache eine doppelt so lange Strecke entlang der Küste und spare mir ca. 20 Kilometer auf der Ringstraße und müsste nur 40 auf der viel befahrenen Straße überstehen. Da ich mir geschworen habe, die Ringstraße bei jeder Möglichkeit zu vermeiden entscheide ich mich für die deutlich längere Strecke. Diese führt entlang der Küste und soll sehr schön sein. Bei mir sag es in etwa so aus:
Ich muss sagen, der Umweg hat sich wirklich gar nicht gelohnt. Zumindest nicht bei dem Nebel und auch hier sind viele Autos, da es einen Stein im Wasser gibt, zu dem ganze Touristenbusse gekarrt werden. Der Stein ist den Umweg auch nicht wert.
Und ich muss sagen, der Umweg hat sich wirklich gar nicht gelohnt. Zumindest nicht bei dem Nebel und auch hier sind viele Autos, da es einen Stein im Wasser gibt, zu dem ganze Touristenbusse gekarrt werden. Der Stein ist den Umweg auch nicht wert. Dafür habe ganz viel Zeit zum Nachdenken. Will ich weiter entlang der Küste radeln, damit ich in vier Tagen in Husavík ankommen und dann über die F26 Durch das Hochland Richtung Süden fahren? Oder will ich schon wieder meinen Plan überwerfen und den drei Jungs aus Hamburg hinterherfahren, falls die sich überhaupt darauf einlassen? Ich kenne die ja eigentlich kaum, nachher passe ich gar nicht in die Gruppe rein und die scheinen sehr sportlich und deutlich schneller als ich unterwegs zu sein, ich will die auch nicht aufhalten und immer hinterherhängen.
Blöde Idee so eine lange Strecke zu fahren denke ich und mache Pause an einem Rastplatz an der Ringstraße. Dort kommt ein Mann auf mich zu und hält mir einen Energydrink entgegen mit den Worten: „You need it more than me.“ Recht hat er, ich sehe bestimmt ganz schön fertig aus, ich bedanke mich und freue mich über die Geste. Nur mag ich Energydrinks wirklich nicht und stecke ihn einfach in die Tasche.
Heute möchte ich nach Blönduós und als erstes dort in den Supermarkt. Hungrig einkaufen ist nie eine gute Idee und ich kaufe viel zu viel, aber egal, lieber zu viel als zu wenig und wer viel Rad fährt, muss noch mehr Essen. Als ich den Supermarkt verlasse treffe ich Henry, einen der drei Jungs die deutlich vor mir angekommen sind. Zusammen fahren wir zum Campingplatz und ich werde tatsächlich den Großteil meiner zu viel gekauften Snacks direkt los. Ich hatte ein wenig die Hoffnung, dass wir vielleicht abends zusammen kochen würden und ich das Thema mit dem zusammen weiter fahren nochmal elegant ansprechen könnte. Aber die drei wollen heute Abend essen gehen. Da ich absolut keine Lust habe alleine am Campingplatz zu sitzen, gehe ich einfach mit. Und es wird ein wirklich lustiger Abend und als ich gefragt werde, ob ich denn ab morgen mitkomme sage ich einfach „ja“. Woher kam das denn jetzt? Nun gut, dann ist das schon einmal entschieden und ich muss mir nicht weiter Gedanken machen. Ich habe einfach keine Lust, die nächsten Tage weiterhin durch den Nebel zu fahren und ich habe das Gefühl, dass ich ganz gut in die Gruppe passe und die F35 wurde mir bereits von anderen Radfahrern empfohlen. Jetzt muss ich nur noch meine Mama anrufen und ihr beibringen, dass ich die nächsten Tage wahrscheinlich nicht erreichbar bin, da der Empfang im Hochland wahrscheinlich schlecht bis nicht vorhanden sein wird und dass ich eine Gruppe wildfremder Jungs aus Hamburg aufgegabelt habe und dass ich mich denen anschließe. (Übrigens hatten wir im Hochland immer guten Empfang und gutes Netz, besser als in Halle).
