Meine gesamten Ausgaben in Island

Island ist ein teures Reiseland. In sechs Wochen habe ich 1.590,75 Euro ausgegeben, das sind durchschnittlich 37 Euro am Tag. In den Ausgaben ist der Flug enthalten. Ohne den Flug gerechnet, habe ich durchschnittlich 25,18 Euro pro Tag ausgegeben.
Das ist für Island sehr günstig. Meine Kosten konnte ich geringhalten, da ich keinen Mietwagen hatte, der mehr als 3000 Euro für die Zeit gekostet hätte. Außerdem habe ich größtenteils im Zelt auf Campingplätzen geschlafen, selbst gekocht und habe nur wenig Geld für Eintritte und Aktivitäten ausgegeben.

Meine Ausgaben sahen im Detail so aus:

Ausgaben ohne Flug

Ausgaben mit Flug

Kostenanalys: Würde ich jetzt etwas anders machen?

Ich bin Studentin und lebe aktuell von meinem Erspartem. Während meiner Reisen möchte ich so viel mitnehmen, wie nur irgendwie möglich. Gleichzeitig möchte ich nicht mein ganzes Geld auf einmal ausgeben. Das soll schließlich nicht meine letzte Reise sein. 

Diese Balance zu halten fällt mir oft schwer, ich möchte mir etwas gönnen und ich möchte gleichzeitig so lange wie möglich reisen. Der Blick auf mein Konto ist jedesmal nervenaufreibend, könnte er doch bedeuten, dass sich meine Reise langsam aber sicher dem Ende neigt. 

Insgesamt kann man definitiv sagen, dass ich zu den Low-Budget-Reisenden gehöre und mir trotzdem immer wieder Luxus gönne. Dabei ist Luxus natürlich immer eine Sache der Perspektive. Der Bruder von einer Freundin musste laut lachen, als ich meinte, dass meine Reisen durchaus luxuriös sind. Jede Nacht im Zelt liegen und jeden Tag Nudeln essen ist für ihn alles, aber kein Luxus. Es ist am Ende alles eine Sacher der Perspektive. 

 

Essen und Trinken: 540 Euro

Besonders zu Beginn einer Reise bin ich sehr sparsam unterwegs. Aber nach ein paar Tagen wird das Verlangen nach ein wenig Abwechslung auf der Speisekarte größer und es landen auch mal Süßigkeiten und frisches Gemüse im Einkaufskorb. Zudem war ich acht Mal in einem Café: manchmal nur zum Aufwärmen und tee trinken, manchmal gab es noch ein Stück Kuchen oder eine Waffel dazu. Abends war ich sehr selten essen, insgesamt drei Mal. Davon habe ich nur zweimal selber bezahlt, das dritte Mal wurde ich eingeladen. 

 

Unterkünfte: 400 Euro

Ich habe fast alle Nächte in meinem Zelt auf Campingplätzen geschlafen. Diese kosten in der Regel zwischen zehn und 20 Euro. Zweimal habe ich nicht bezahlen können, weil niemand da war. Einmal habe ich es nicht bis zu einem Campingplatz geschafft und daher wildgecampt. Die teuerste Nacht hat knapp 41 Euro gekostet, da ich in einem Hostel übernachtet habe. Auf meiner Reise habe ich unfassbar nette Menschen kennengelernt, die mich zu sich nach Hause eingeladen haben. Daher habe ich insgesamt vier Nächte auf einer Couch schlafen können. 

 

Flug: 508 Euro (inklusive Fahrrad)

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Ich war ein später Vogel und habe über 500 Euro für meine Flüge bezahlt. Hinzu kommt erschwerend, dass ich auf dem Rückflug nach Oslo geflogen bin und daher die Flüge einzeln gebucht habe. Und dann wäre da noch mein Fahrrad: der Transport hat auf dem Hinflug 70 Euro und auf dem Weiterflug nach Oslo 35 Euro gekostet. Außerdem habe ich ein Gepäckstück auf beiden Flügen aufgegeben: ein Umzugskarton, in dem meine Radtaschen und Campingausrüstung transportiert wurden.

 

Aktivitäten: 25 Euro

Ursprünglich wollte ich eine Whale-Watching Tour mitmachen, diese kann man in der Hauptsaison ab ca. 60 Euro aufwärts buchen. Ich habe aber vom Land aus bereits so viele Wale gesehen und nie bis Husavík (Whale-Watching Hochburg) geschafft. Aus diesen Gründen habe ich kaum Geld für Aktivitäten ausgegeben. Ich habe lediglich drei Mal den Eintritt für Schwimmbäder bezahlt.

 

Transport: 60 Euro

Ich habe mir auf dem Rückweg den Luxus gegönnt, den Flughafen Bus zu nehmen. Dieser ist teuer, fährt aber regelmäßig und nimmt Fahrräder mit. Um mit meinen beiden Kartons zum Busterminal zu kommen, habe ich mir außerdem ein Car-Sharing Auto gegönnt. Ich wollte eine möglichst entspannte Abreise, da die Anreise doch relativ stressig war und die Zeit am Flughafen in Düsseldorf knapp wurde. In den Transportkosten enthalten sind auch drei Fährüberfahrten: einmal in die Westfjorde und dann die Fähre von Reykjavík auf die vorgelagerte Insel Viðey und zurück. 

 

Zurückblickend würde ich absolut nichts anders machen. Ich hatte aber auch unfassbares Glück. Es hat fast nie geregnet und ich konnte daher immer zelten. Ich habe unglaubliche Menschen kennengelernt, die mich eingeladen haben: auf etwas zu Essen oder mir sogar ihre Couch angeboten haben. 1500 Euro sind viel Geld. Aber nicht für eine Reise durch Island. Die meisten Reiseblogs die ich finden konnte berichten von ähnlichen Kosten, allerdings für eine zweiwöchige Reise, nicht für sechs Wochen. Schaut man sich explizit Radreisende an, dann liege ich genau im Durchschnitt. Ich habe andere Radreisende getroffen, die viel öfter in Unterkünften schlafen und dementsprechend mehr ausgeben. Auf der anderen Seite habe ich auch Menschen getroffen, die im Schnitt fünf Euro am Tag ausgeben, da sie immer wildcampen und sich wirklich nur von Nudeln mit Pesto ernähren. Wer einen ähnlichen Reisestil hat wie ich, das heißt campen, Radfahren und eine einigermaßen ausgewogene Ernährung, kommt mit 25 bis 30 Euro pro Tag sehr gut hin. 

Essen und Trinken: 540 Euro
Unterkünfte: 400 Euro
Flug: 508 Euro
Aktivitäten: 25 Euro
Transport: 60 Euro
Insgesamt: ca. 1600 Euro