Tag 32 Zurück in der Zivilisation
die Hütte zufährt. Ich habe Angst, dass das Ärger gibt. Zum Glück ist es nur ein Tourist, der sich die Unterkunft anschauen will… Glück gehabt, das wäre sonst unangenehm geworden. Wir packen zusammen und nehmen noch die ganzen leeren Bierdosen von unseren Vorgängern mit, die diese überall im Stall liegen gelassen haben.
Nach etwa 20 Kilometern auf der Gravel-Straße erreichen wir endlich, nach fünf Tagen, wieder Asphalt. Die Freude ist groß, nicht nur wir, sondern auch unsere Fahrräder freuen sich. Mein macht mittlerweile irgendwie komische Geräusche, vielleicht das Tretlager? Aber so sicher bin ich mir nicht. Auch das Rad von Vincent klingt ungesund. Wir halten an und reparieren das, was möglich ist. Naja eigentlich schrauben die Jungs, ich esse Müsliriegel. Arbeitsteilung muss schließlich sein. Danach klingt das Rad von Vincent schon besser, meins klappert immer noch. Wird wohl nicht allzu dramatisch sein denke ich und weiter geht es.
Die F35 endet am Golden Circle, das ist die Touristenroute für Besucher, die nur wenige Tage in Island haben. Von Reykjavik aus kann man mit dem Auto oder dem Bus den Golden Circle an einem Tag abfahren, auf dem Weg liegen der Nationalpark þingvellir, der Wasserfall Gullfoss und dem Geysir (Namensgeber aller Gysire). Die F35 spuckt uns direkt am Gullfoss aus und wenn wir schonmal dort sind, dann müssen wir uns den natürlich auch anschauen. So drängen wir uns durch die Menschen und schießen einige Fotos bevor wir weiterfahren. Den kleinen Umweg zum Geysir und Strokkur (auch ein Geysir) nehmen wir gerne in Kauf und stehen kurze Zeit später mit einem Haufen anderer Menschen um ein Loch im Boden, aus dem alle paar Minuten Wasser nach oben schießt.


vernichten diese direkt. In der zweiten Runde werden Lebensmittel für das nächste Frühstück eingekauft. Unser Abendessen müssen wir heute ausnahmsweise nicht selber kochen, da die Mutter von Vincent uns einlädt. Es ist unser letzter gemeinsamer Abend und wir sitzen in einem kleinen Restaurant, essen (vegane) Burger und Fish and Chips. Dabei lassen wir die letzten Tage Revue passieren und ich tue mich immer schwerer mit meiner Entscheidung, wie es ab morgen weiter geht. Letztlich habe ich zwei Optionen. Ich könnte entweder mit den Jungs weiter Richtung Flughafen fahren und mir den erloschenen Vulkan anschauen, danach wäre ich aber viel zu früh in Reykjavik und in der näheren Umgebung habe ich mir am Anfang bereits alles angesehen. Oder ich fahre in die andere Richtung und radel nach Landmannalaugar, ein Wandergebiet im Süden Islands. Es ist eine Entscheidung zwischen Gesellschaft und alleine-sein, zwischen neues-sehen und altes noch einmal sehen, zwischen Komfort und Abenteuer.
Nach dem Abendessen müssen wir noch zehn Kilometer zum Campingplatz hinter uns bringen. Mit so vollem Magen fährt es sich nicht unbedingt angenehmer. Der Campingplatz liegt hinter einem kleinen Berg versteckt und ist echt schön, nur Duschen gibt es mal wieder nicht, aber wen stört das schon. Wir bauen unsere Zelte auf uns sitzen abends mit einer Tasse Tee zwischen den Zelten und ich weiß immer noch nicht, wie ich mich entscheiden soll.