Tag 41: Ein letzter kleiner Ausflug

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Tag 41: Ein letzter kleiner Ausflug

Ein Problem habe ich die letzten sechs Wochen erfolgreich vor mir her geschoben: Wie zur Hölle bekomme ich mein Rad und die ganzen Taschen zurück? Ich brauche einen neuen Fahrradkarton, Luftpolsterfolie, Paketband und einen zweiten Karton für die Taschen.

Zum Glück gibt es in der Nähe einen Baumarkt, einen Sport- und Outdoorladen und einen kleinen Fahrradhändler. Nachdem ich keinen passenden Karton in den ersten beiden Läden bekommen habe, wird mir in dem kleinen Fahrradladen einer geschenkt. Glück gehabt. Sonst hätte ich mit dem Bus auf die andere Seite der Stadt fahren müssen, dort gibt es mehrere Fahrradläden. So kann ich den Karton einfach die 400 Meter bis zur Wohnung tragen. Das Einpacken verschiebe ich aber vorerst auf heute Abend oder morgen früh. Jetzt möchte ich erst noch ein letztes Mal in den Bonus: ich brauche Snacks und ohne einen Pulli mit dem Bonus-Logo (ein pinkes Schwein) kann ich Island morgen nicht verlassen.

Mit meinem neuen Pulli und viel zu vielen Süßigkeiten verlasse ich den Bonus und laufe Richtung Hafen. Dort treffe ich mich mit Lilli und wir machen einen letzten Ausflug. Es geht nach Viðey.

Viðey ist eine Insel in dem Kollafjörður, dem Fjord an dem Reykjavík liegt. Sie ist nur 1,7km2 groß und die größte der Inseln im Kollafjörður. Auf ihr befindet sich nur ein kleines Café, das heute allerdings geschlossen hat, die Insel ist seit Jahren nicht mehr bewohnt. Dafür ist es dort angenehm ruhig und wir werden zum Glück auch nicht von den Küstenseeschwalben attackiert. Wir suchen uns einen Platz hinter einem Hügel im Windschatten direkt auf den Klippen und lesen den restlichen Nachmittag. Abends geht es zurück.

Zurück in der Wohnung muss ich langsam anfangen meine Sachen zu sortieren und zu packen. Das Fahrrad verpacke ich morgen früh, aber die Satteltaschen verstaue ich jetzt schon in dem Karton. Morgen geht es weiter nach Oslo, dort treffe ich mich mit Paul und Moritz, die mit dem Auto kommen. Auf einmal klingelt das Telefon und die beiden sind am anderen Ende der Leitung und wollen erst nicht so Recht mit der Sprache rausrücken. Sie sind bereits losgefahren um die Fähre in Norddänemark zu bekommen und nach knapp zwei Stunden Fahrt ist ihnen aufgefallen, dass sie es geschafft haben meinen Rucksack zu vergessen. Na super… Aber wirklich schlimm ist es nicht, ich renne seit sechs Wochen in der selben Hose und den gleichen zwei Shirts herum, da schadet eine Woche mehr auch nicht. Die Jungs legen auf und fahren weiter, umdrehen würde bedeuten, dass sie die Fähre eventuell nicht mehr bekommen. Ich schaue Lilli an, die das Gespräch mitbekommen hat und wir müssen lachen. Kurz vorher hatte ich ihr erzählt, dass ich mich sehr darauf freue, endlich mal wieder andere Sachen anziehen zu können. Naja dann warte ich eben länger, Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

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